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Birkenpech herstellen in der Steinzeit und seine Bedeutung für die Menschheit

Birkenpech ist einer der ältesten von Menschen erzeugten Werkstoffe und gilt als echter Superkleber der frühen Kulturen. Wer sich fragt, wie unsere Vorfahren ohne moderne Hilfsmittel Pfeile, Werkzeuge und Gefäße dauerhaft reparieren konnten, findet die Antwort im Wissen um Birkenpech herstellen.

Schon in der Steinzeit wurde diese Substanz aus Birkenrinde gewonnen und diente zum Abdichten, Kleben und Reparieren. Der folgende Artikel erklärt ausführlich, wie Birkenpech hergestellt wurde, welche Rolle es für die Menschheitsgeschichte spielt und warum es noch heute für Archäologen von großer Bedeutung ist.

Was versteht man unter Birkenpech herstellen

Was versteht man unter Birkenpech herstellen

Wer Birkenpech herstellen möchte, beginnt mit Birkenrinde als Ausgangsmaterial. Durch Erhitzen unter Luftabschluss entsteht ein klebriger Stoff, der nach dem Erkalten steinhart wird. In archäologischen Funden zeigt sich, dass Birkenpech schon vor 200.000 Jahren genutzt wurde.

Damit zählt es zu den ältesten künstlich erzeugten Materialien. Die Archäologie bezeichnet es manchmal als Kunststoff der Menschheit, weil es für viele Zwecke eingesetzt wurde. Es diente zum Abdichten von Gefäßen, zum Verkleben von Pfeilspitzen oder zum Schäften von Werkzeugen.

Unterschied zwischen Birkenpech und Birkenteer

Birkenpech ist eng verwandt mit Birkenteer, denn beide entstehen aus Birkenrinde. In manchen Quellen wird Birkenpech als Birkenteer genannt. Der Prozess basiert auf der trockenen Destillation, bei der die Rinde im Gefäß unter Luftabschluss erhitzt wird. Birkenpech ist Birkenteer, der schon in der Steinzeit genutzt wurde.

Das Birkenpech hergestellt und in vielen Kulturen eingesetzt wurde, zeigen Funde aus der Antike und im Mittelalter. Dort nutzte man es nicht nur als Kleber, sondern auch zur Zahnpflege oder zum Abdichten.

Wie Birkenpech hergestellt wurde

Die Herstellung von Birkenpech war ein komplizierter Vorgang. Die Birkenrinde wurde in ein Gefäß gelegt, mit Lehm luftdicht verschlossen und in einer Feuerstelle erhitzt. Je weniger Hohlräume vorhanden waren, desto besser gelang das Ergebnis. Stunden sollte die Pyrolyse dauern, bis eine klebrige Masse übrig blieb.

Nach dem Erkalten war sie steinhart und einsatzbereit. Mit diesem Verfahren konnte Birkenpech hergestellt werden, das Pfeilspitzen dauerhaft mit einem Holzschaft verklebt hat. Schon damals zeigte sich, dass die frühen Menschen über ein tiefes Verständnis von Feuer und Material verfügten.

Birkenpech in der Altsteinzeit

In der Altsteinzeit war Birkenpech ein unverzichtbarer Rohstoff. Neandertaler nutzten es, um Pfeilspitzen zu befestigen, Werkzeuge zu reparieren und Gefäße abzudichten. In Campitello in Italien fanden Archäologen Artefakte, die mit Birkenpech verklebt worden sind.

Auch bei Ötzi entdeckte man Spuren dieser Substanz, was beweist, dass Birkenpech schon in der Steinzeit für Pfeile und Werkzeuge genutzt wurde. Der Einsatz als Allzweckkleber machte Birkenpech zu einem entscheidenden Fortschritt im Alltag.

Die Rolle der Birkenrinde

Die Rolle der Birkenrinde

Die Birke spielte eine zentrale Rolle, denn ohne ihre Rinde konnte kein Birkenpech entstehen. Die Rinde wurde sorgfältig gesammelt und in Gefäße gefüllt. Durch Erhitzen entstand die klebrige Substanz. Mit Lehm dichtete man die Behälter ab, damit kein Sauerstoff in das Innere gelangte.

Ein Drahtgeflecht über die Birkenrinde half teilweise, die Substanz aufzufangen. Dieses Verfahren zeigt, wie präzise die Menschen schon mit Feuer und Destillation umgehen konnten.

Nutzung von Birkenpech als Kleber

Birkenpech war ein wasserfester Kleber, der vielfältig genutzt wurde. Pfeilspitzen wurden mit ihm an Schäften befestigt, Gefäße aus Holz oder Keramik damit abgedichtet.

In Siedlungsplätzen diente Birkenpech als Birkenkleber für Reparaturen aller Art. Wer Birkenpech herstellen konnte, verfügte über einen grossen Vorteil im Alltag, da dieser Kleber universell einsetzbar war.

Dass Birkenpech verwendet wurde, ist für die Archäologie ein Beweis dafür, wie weit das Wissen der frühen Kulturen reichte. Archäologen mussten die Substanz von Artefakten abkratzen, um mehr über ihre Nutzung zu erfahren.

Spätere Herstellungsmethoden

Die späteren Herstellungsmethoden von Birkenpech unterschieden sich von den frühen Techniken. In der Antike und im Mittelalter nutzte man größere Gefäße, die luftdicht verschlossen waren. Der Deckel des Topfes hatte kein Loch, wodurch ein vollständiger Luftabschluss erreicht wurde.

Die Feuerstelle konnte einfach niederbrennen, bis im Inneren nur Pech übrigblieb. Mit Keramik oder Holzgefäßen konnte das Verfahren verbessert werden. Spätere Birkenpech zeigt deutlich, dass das Wissen über Generationen weitergegeben wurde.

Birkenpech herstellen: Chemische Betrachtung

Chemisch gesehen handelt es sich bei Birkenpech um ein organisches Gemisch. Durch die trockene Destillation entstehen Gase, die sich zu einer klebrigen Substanz verbinden. Bei der Pyrolyse wurde die Birkenrinde unter Luftabschluss erhitzt. Je weniger Hohlräume, desto höher die Qualität des Endprodukts.

Forscher der Universität Leiden bezeichneten Birkenpech als Kunststoff der Menschheit, da es eine Vorstufe moderner Werkstoffe darstellt. Dieses Wissen verdeutlicht, dass Menschen schon früh die Natur auf chemisch intelligente Weise nutzten.

Archäologische Bedeutung

Birkenpech ist nicht nur ein Klebstoff, sondern auch ein Hinweis auf die Entwicklung menschlicher Technik. Archäologen fanden es an Pfeilen, Gefäßen, Werkzeugen und sogar in Zahnpflegekontexten. Dass Birkenpech hergestellt und über viele Jahrtausende genutzt wurde, belegen zahlreiche Funde aus Lager- und Siedlungsplätzen.

Ein Archäologe beschrieb es als Superkleber der Steinzeit, weil es so viele Anwendungen hatte. Die Funde belegen auch, dass Birkenpech im Alltag fast wie ein Allzweckkleber eingesetzt wurde.

Birkenpech selber herstellen

Noch heute lässt sich Birkenpech selber herstellen. Man benötigt Birkenrinde, ein Gefäß, Lehm und eine Feuerstelle. Die Rinde wird in das Gefäß gelegt und mit Lehm abgedichtet. Danach wird es in die Mitte der Feuerstelle eingegraben und von Glut umgeben. Das Erhitzen kann mehrere Stunden dauern, bis das Pech entsteht.

Nach dem Erkalten bleibt eine steinharte Masse übrig. Wer Birkenpech selbst herstellen möchte, erhält so einen Eindruck davon, wie aufwendig der Prozess in der Steinzeit war.

Fazit: Birkenpech herstellen

Birkenpech herstellen war für die frühen Menschen eine lebenswichtige Fähigkeit. Dieser Klebstoff wurde schon in der Altsteinzeit genutzt, um Pfeilspitzen zu befestigen, Werkzeuge zu reparieren und Gefäße abzudichten.

Archäologische Funde wie die von Ötzi oder aus Campitello in Italien beweisen, dass Birkenpech hergestellt und vielfältig verwendet wurde.

Für die Forschung ist es ein Beweis, dass die frühen Menschen schon über komplexes Wissen im Umgang mit Feuer, Rinde und Materialien verfügten. Heute gilt Birkenpech als einer der ältesten künstlich erzeugten Stoffe der Welt und wird zurecht als Superkleber der Steinzeit bezeichnet.

FAQs: Birkenpech herstellen – Alles was Sie noch wissen müssen 

Wie wird Birkenpech hergestellt?

Schritt Beschreibung Ergebnis
1 Birkenrinde sammeln und in ein Gefäss legen Ausgangsmaterial
2 Gefäss mit Lehm abdichten und luftdicht verschliessen Kein Sauerstoff gelangt hinein
3 Gefäss in die Feuerstelle eingraben und mit Glut erhitzen Rinde wird pyrolysiert
4 Mehrere Stunden dauern lassen, bis die Substanz entsteht Klebrige Masse
5 Abkühlen lassen, bis sie erkaltet und steinhart wird Fertiges Birkenpech

Was kann man mit Birkenpech machen?

  • Pfeilspitzen oder Werkzeuge verkleben
  • Gefässe abdichten und wasserfest machen
  • Holzschäfte schäften
  • Keramik reparieren
  • Als Allzweckkleber im Alltag nutzen

Für was ist Birkenteer gut?

  • Diente schon in der Steinzeit als Kleber
  • Wurde in der Antike und im Mittelalter auch zur Zahnpflege verwendet
  • Wurde als Abdichtmittel genutzt
  • Spielte eine Rolle in der Herstellung von Artefakten

Kann man Birkenteer einnehmen?

Birkenteer ist nicht zum Einnehmen gedacht. Es handelt sich um eine klebrige und teilweise giftige Substanz, die durch Erhitzen von Birkenrinde entsteht.

Schon in der Steinzeit wurde er ausschliesslich als Kleber, zum Abdichten oder für handwerkliche Zwecke genutzt. Eine innere Anwendung wäre gesundheitsschädlich.

 

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