Die Beatles, English Breakfast Tea und ein traditionsreiches Königshaus – es gibt viele Dinge, für die England bekannt ist. Touristen reisen aber auch aufgrund der abwechslungsreichen Landschaft oder der eindrucksvollen Gärten in Cornwall auf die europäische Insel.
Aufgrund seiner Vielfalt bietet sich das Land auch ganz hervorragend für den Urlaub mit Hund an. Allerdings gibt es bei der Einreise ein paar Regeln zu beachten. Wer sich nicht daran hält, läuft Gefahr, an der Grenze abgewiesen zu werden.
Welche Dokumente sind für die Einreise mit Tieren notwendig?
Wenn Sie mit einem Haustier nach Großbritannien reisen möchten und es sich dabei um einen Hund, eine Katze oder ein Frettchen handelt, müssen Sie einen Heimtierausweis vorlegen können.
Den Ausweis bekommen Sie beim Tierarzt. Dabei handelt es sich um einen kleinen blauen Pass, mit dem die Identität des Tieres nachgewiesen werden kann. Darin werden wichtige Daten wie zum Mikrochip des Tieres und zu dessen Impfungen festgehalten. Grundsätzlich werden in der EU ausgestellte Heimtierausweise in Großbritannien anerkannt.
In der Regel sollte es genügen, wenn Sie einfach mit Ihrem Hund zum Tierarzt gehen und Ihr Anliegen schildern. Wenn Sie Zeitdruck haben, kann es sinnvoll sein, vorab in der Praxis anzurufen. Dann kann der Tierarzt prüfen, ob er noch ein leeres Heft zur Verfügung hat oder ein neues besorgen muss.
Ohne implantierten Mikrochip geht es nicht
Viele Hunde und Katzen besitzen ohnehin einen Mikrochip. Er dient zur Identifizierung des Tieres und kann unter anderem von Tierärzten ausgelesen werden, was besonders praktisch ist, wenn das Tier einmal verloren geht. Wenn Sie mit Ihrem Haustier nach England reisen möchten, ist der Mikrochip verpflichtend. Das Einpflanzen des kleinen Chips geht glücklicherweise sehr unkompliziert von der Hand. Dafür müssen Sie einfach nur einen Termin bei Ihrem Tierarzt vereinbaren.
Mit einer Spritze wird der Mikrochip dann unter die Haut gebracht. Da er aus einem antiallergenen und gewebefreundlichen Material besteht, haben die meisten Tiere überhaupt kein Problem damit. Hinzu kommt, dass die Chips nur Informationen senden, wenn sie mit einem entsprechenden Gerät ausgelesen werden. Für das Einpflanzen und den Mikrochip tragen Sie als Halter die Kosten. Diese belaufen sich aber üblicherweise bei weit unter 100 Euro.
Die Tollwutimpfung ist obligatorisch
Auch wenn Deutschland als tollwutfrei gilt, müssen Sie für Ihren Hund bei der Einreise eine Impfung nachweisen. Für den Fall, dass Ihr Tier bereits geimpft ist, sollten Sie überprüfen, ob der Schutz noch aktuell ist. Bei einer Neuimpfung ist darauf zu achten, dass die erste Impfung mindestens 21 Tage vor der Einreise verabreicht worden ist.
Jetzt fehlt noch die Bandwurmbehandlung
Ebenfalls verpflichtend ist eine Bandwurmbehandlung. Sie muss in einem Zeitraum von 120 Tagen bis 24 Stunden vor der Einreise erfolgen und im Heimtierpass eingetragen werden. Sonst wird sie nicht anerkannt.
Diese Hunderassen dürfen nicht ins Land
Nicht alle Hunderassen dürfen die britische Insel betreten. Ausgeschlossen von der Einreise sind einige Kampfhundearten, die als besonders gefährlich angesehen werden. Auf der schwarzen Liste stehen diese Rassen:
- Japanese Tosa
- Dogo Argentino
- Fila Brasileiro
- Pitbull Terrier
Wer gegen das Einreiseverbot verstößt und dabei erwischt wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Von hohen Geldbußen bis zu sechs Monaten Freiheitsentzug ist alles möglich. Außerdem wird das Tier eingeschläfert. Auch wenn Ihr Hund einer dieser Rassen ähnlich sieht, ist eine Reise nach Großbritannien mit Vorsicht zu betrachten. Es kann durchaus passieren, dass das Tier an der Grenze konfisziert und in einen Zwinger gesperrt wird, bis die tatsächliche Rasse geklärt ist
Achtung: Auch für Hundehalter gelten strenge Einreisebestimmungen
Lange Zeit war Großbritannien Teil der Europäischen Union, sodass für menschliche Touristen die Einreise mit Personalausweis möglich war. Seit dem Austritt aus der Staatengemeinschaft müssen Deutsche bei der Einreise aber einen Reisepass vorlegen. Seit dem 2. April 2025 ist obendrein eine elektronische Reisegenehmigung (ETA) notwendig.
Wenn Sie einen Urlaub in Großbritannien planen, sollten Sie sich also nicht nur darum kümmern, alle Dokumente für Ihren Hund zu besorgen, sondern auch rechtzeitig einen Reisepass besorgen oder überprüfen, ob der alte noch gültig ist. Die ETA können Sie gegen eine Gebühr online beantragen.
Angemessenes Verhalten im Gastgeberland
Natürlich sollten Sie sich nicht nur mit den Einreiseregelungen befassen, sondern sich auch vorher über die geltenden Regeln vor Ort informieren. Die weichen nämlich teilweise von den Vorschriften in Deutschland ab. Damit Sie niemanden vor den Kopf stoßen und keine unnötigen Bußgelder zahlen müssen, sollten Sie die kleine Hunde-einmaleins für Großbritannien beherrschen:
- Es gibt keine allgemeine Leinenpflicht. Halten Sie deswegen stets nach Hinweisschildern Ausschau.
- In der Regel ist es okay, die Hunde mit an den Strand zu nehmen. Es sei denn, ein Schild weist darauf hin, dass Tiere nicht willkommen sind.
- Hunde dürfen in der U-Bahn und im Bus mitfahren, sofern sie keine Gefährdung darstellen. Nehmen Sie vorsichtshalber einen Maulkorb mit. Es kann immer passieren, dass das Personal Sie auffordert, Ihrem Hund einen anzulegen.
- In Restaurants sind Hunde häufig nicht erlaubt. Am besten fragen Sie beim Besitzer nach, ob der Vierbeiner mit hineindarf.